Sprachbrücke Euroregion Spree-Neiße-Bober /Sprewa-Nysa-Bobr

Hauptziel des auf drei Jahre angelegten Projektes ist es, zwei Ansätze basierend auf Vernetzung und einer Pilotmaßnahme zu realisieren, die sich der nachhaltigen Verringerung der

sprachlichen Hindernisse widmen, so dass Wege aufgezeigt werden, die eine Verbesserung der Zweisprachigkeit ermöglichen, was wiederum der weiteren Integration auf dem

Gebiet der Euroregion Spree-Neiße-Bober dient. 

Es soll einerseits einen sprachlichen Ansatz in Form eines konkreten Modellversuchs im Bereich der Vorschulbildung geben, wo Kindern und Erziehern/-innen in vier grenznahen Kitas

die Teilnahme an einer pädagogisch begleiteten „Sprachbrücke“ (im Fokus steht dabei eine umfassende Sprachanimation durch Muttersprachler) unterbreitet wird,

um die Nachbarsprache spielerisch und niedrigschwellig zu erlernen.

Überdies entsteht als vernetzender Ansatz eine deutsch-polnische Arbeitsgemeinschaft (AG) „Unsere Sprachen“, die über die Grenzen unserer Euroregion sowie des

INTERREG-Programmraums hinaus, als Plattform für den fachlichen Austausch zur generationsübergreifenden Minimierung der Sprachbarriere etabliert wird. Die geplante AG-Tätigkeit stellt eine sinnvolle Ergänzung bzw. Verzahnung zu bestehenden Gremien dar, wie bspw. zum neuen brandenburgischen „Rat für

Mehrsprachigkeit“, der ausschließlich mit Vertreterinnen und Vertretern dieses Bundeslandes besetzt ist.

Erwartet wird eine positive Veränderung der bisherigen Situation durch den o.g. Modellversuch, da Kinder bis zu sechs Jahren laut neurowissenschaftlichen Studien besonders empfänglich

für das Erlernen von Sprachen sind (siehe hierzu u.a. Ausführungen des Goethe-Instituts: https://www.goethe.de/de/spr/unt/kum/fru/akt/arg.html).


Neben den daran aktivbeteiligten Kitas sollen weitere Interessierte in einem sog. Kita-Netzwerk informiert und qualifiziert werden. Zudem soll der Austausch mit Schulen weiter verknüpft werden, um einerseits mehr Kinder zu involvieren und um andererseits die Durchgängigkeit des Spracherwerbs zu erleichtern.

 

In diesem Zusammenhang ist zu unterstreichen, dass die beiden o.g. Ansätze (AG „Unsere Sprachen“ und „Sprachbrücke“) erstmalig im INTERREG-Programmraum Brandenburg – Polen zum

Tragen kommen und somit Alleinstellungsmerkmale des Projektes darstellen. Dieser Umstand dokumentiert sich gleichsam in den wichtigsten Outputs. Profitieren werden daher einerseits Kinder und Erzieher/-innen an insgesamt vier Einrichtungen durch die Teilnahme an einem gemeinsamen Ausbildungsprogramm, aber auch die Eltern, die für die Bedeutung des Spracherwerbs mittels der Familientreffen sensibilisiert werden (hier: über die Teilnahme an grenzübergreifenden, gemeinsamen Maßnahmen). Überdies gibt es für unterschiedliche Träger des Bildungswesens schulische Einrichtungen, Hochschulen, Weiterbildungszentren, Ministerien) durch die AG „Unsere Sprachen“ eine Plattform, die u.a. mittels der Vorbereitung und Erarbeitung einer Strategie tragfähige Lösungen zur Reduktion der Sprachbarriere erarbeiten soll.

 

Flankiert werden die o.g.Maßnahmen von einer grenzüberschreitenden Öffentlichkeitsarbeit, die den Mehrwert der Zweisprachigkeit entlang von Neiße und Oder betont und auf die bereits nachgewiesenen Erfolge des Kita-Projektes an der sächsisch – polnischen bzw. sächsisch – tschechischen Grenze und - somit auf die großen Chancen eines

Best-Practice-Transfers hinweist.

Das vorliegende Projekt kann nur basierend auf einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit realisiert werden, da die Sprachbarriere von den INTERREG-Programmpartnern als gemeinsame Herausforderung im Kooperationsprogramm definiert wurde. Aus diesem Grund haben sich insgesamt fünf Projektpartner (darunter zwei assoziierte Partner)

erstmalig zusammengefunden, um der beiderseitigen Sprachbarriere entgegenzuwirken.


Beginn des Projektes: 01.07.2024, Ende des Projektes: 30.06.2027.